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12. Jun
2018

Race Across Germany von Aachen nach Görlitz am 01.06.2018

von Sebastian Redlich

Ich war irgendwann einfach nur noch müde, fuhr Schlangenlinien. Also suchte ich mir gegen 2 Uhr in der Nacht einen Schlafplatz. Legte mich in einer Sparkasse hin, nach 15 min Schlaf, weiteren 15 min und nochmals 15 min teilte ich der Rennleitung mit :”I’m out of the Race!” Mein rechtes Knie war geschwollen, die linke Wade war hart und bereitete Schmerzen. Aber was war passiert? Am 1. Juni startete ich als Teilnehmer beim Race Across Germany. Ich war einer von 12 Teilnehmern die ohne Support starteten. Bei diesem UltraDistanzRadrennen lag die Strecke zwischen Aachen und Görlitz vor uns, 780 km, 8000 Höhenmeter. Es sollte mein Highlight des Jahres sein. Ab 8 Uhr wurde jeweils ein Starter im 2min Takt auf die vorgegebene Strecke geschickt. Ich startete als 11., beim strömendem Regen flog ich aus Aachen heraus und überholte schnell einige Konkurrenten. In Bonn wurde der Rhein überquert und wir begannen mit der Querung vom Westerwald. Ab km 100 bis 200 war es ein ständiges auf und ab, mein Körper bereitete das einige Probleme. Bis km 160 fuhr ich mit Matti gemeinsam, bevor mich ein Platten zum anhalten zwang. Nach knapp 200 Kilometer stoppte ich völlig ausgepowert an einem Nahkauf und füllte meine Tanks auf. Unerwartet kam die Sonne zum Vorschein und das Streckenprofil verbesserte sich erheblich. Auf einmal drückte ich das Rennrad mit knapp 30 km/h durch die Landschaft. Gegen 22 Uhr kam ich am Check-Point in Bad Hersfeld an. Mein Gefühl das ich weit abgeschlagen bin, passte nicht zur Realität. Bei der Pause waren nur die beiden Führenden schon weiter gefahren. Es folgte eine wellige Passage bis Eisenach, dort hielt ich bei einer 24h Tankstelle gegen 1 Uhr an, um noch einmal die Wasserflaschen vor der bevorstehenden Nacht aufzufüllen. Aber bereits hier merkte ich einige Blessuren. Weitere 15 km später fand ich mich in der besagten Sparkasse wieder. Nach 409 km gab ich das Rennen enttäuscht auf, das erste mal überhaupt musste ich ein Rennen vorzeitig beenden. Mit einigem Abstand zum Rennen eine kluge Entscheidung, das Ziel in Görlitz möchte ich trotzdem irgendwann erreichen. Matti, mein Mitfahrer auf den ersten 160 km hat derweil das Rennen gewonnen. Er setzte sich nach rund 500km an die Spitze und fuhr sogar ein höheres Tempo als die Jungs mit Support-Team. Er erreichte das Ziel nach knapp 29h und unterbot den bisherigen Streckenrekord um 11 Std. Der bisherige Rekordhalter kam 8 h später ins Ziel.

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